22.07.2012 DM Slalom Mainbullau

5. Lauf Slalom DM Region Süd beim MSC Mühlheim auf dem Flugplatz Mainbullau im Odenwald
Lars Heisel meldet sich mit Traumzeiten und Gesamtsieg zurück
Erneut über 100 Starter bei einem Süd-Lauf, erneut mussten viele Startwillige vom Veranstalter angelehnt werden. Der MSC Mühlheim zeigte sich gegenüber seiner starken Auftaktvorstellung als DM-Veranstalter im letzten Jahr heuer nochmals verbessert, da hat alles rundum gepasst. Schlüsselstelle auf dem Flugplatzkurs die heftige Spurgasse, die für so manchen Pin sorgte. Bereits beim Samstagsslalom „übervolles“ Haus, da auch noch zeitweise Regen. Sonntags dann ganztägig Traumwetter, ein engagierter Veranstalter, Topmoderator Hans Bauer redete sich zwei Tage den Mund„fusselig“, die Aktiven zeigten zwischen den Pylonen Motorsport vom Feinsten, auch in Sachen Kameradschaft wurde diese trotz Konkurrenz auf allerhöchstem Niveau durch enorme Hilfsbereitschaft und Respekt gepflegt – beste Werbung für den Slalomsport !!!

Gesamtsieger Lars Heisel im Böhm C Kadett 16V
Sieben Starter in der G5, darunter auch der G6-Polo von Jasmin Markert, die das leistungsmässig unterlegene Fahrzeug auf Platz sechs lenkte. Junior Patrick Spahr vergab einen Podestplatz durch einen Pin in Lauf zwei im BMW 316. Sebastian Keller holte sich dadurch Platz drei im Polo, Michael Rampp Platz zwei im VW Golf. Wie der Uhldinger allerdings satte drei Sekunden im zweiten Lauf finden konnte bleibt mir ein Rätsel, zumal Michael mit 1.54.76 Klassenbestzeit fuhr. Denn da wäre noch Klassensieger Richard Raß, der seinen Konkurrenten in Stint eins einmal mehr eine Lehrstunde erteilte. Die Fahrzeugbeherrschung des Rosenheimers mit seinem BMW compact ist einfach perfekt

Richard Raß im 102 PS BMW compact
In der G4 haderte das Opel-Manta-Duo Vater Claus und Tochter Karina Mahle mit den Reifen, für die nächste Veranstaltung werden wohl neue aufgezogen. Anton Benke musste nach seinem Samstagssieg im BMW 318 is beim DM-Lauf mit Rang zwei vorlieb nehmen, Routinier Hans-Dieter Meckel war hier deutlich schneller. Das 318 is Coupe mit sehr weichen 17-Zoll-Michelin-Gummis bestückt im Training vorsichtig bewegt, und dann immer im Schatten des Hangars abgestellt, in den Rennläufen dann mit 1.56.81 sowie 1.56.80 zwei identisch schnelle Zeiten vorgeleg, Sieg mit zwei Sekunden Vorsprung. 12 Starter in der G3, das Podest verpasste „BMW-Technik-Guru“ Norbert Gapp knapp als vierter. Der Lindauer hatte am gesamten Wochenende wieder alle Hände voll zu tun, um Konkurrenten und Freunden bei Technikproblemen zu helfen, und Norbert hat immer eine Lösung parat ! Marco Schäfer in 3.42.44 drittplatzierter, Daniel Dichter vom EMSC Bitburg zweitplatzierter – mit bereits deutlichen 4,18 Sekunden Vorsprung. Einer wollte es aber hier ganz genau wissen und holte wirklich das letzte aus seinem BMW 318 is heraus, Marcel Gapp von der Scuderia Lindau. Zwei 1.48er Zeiten addierten sich auf 3.37.41 , die Fahrten am Limit, da hat wirklich alles gepasst. In der G2 machte Marco Clos bereits im Training klar, wer hier schnellster sein würde. Thomas Schwab deutlich langsamer und Strafsekundenbehaftet, Gerhard Falkenburg von der G3 in die G2 gewechselt und nicht so recht konkurrenzfähig im BMW 318 is gegen die 328er Coupes, Marco dagegen souverän in 3.32.46 Klassensieger.

Marco Clos im BMW 328 Coupe
Überlegener Klassen-, und Gruppensieger Roland Wallrab. Der G1-Pilot im ersten Stint mit traumhaften 1.42.88, sein BMW M3 CSL mit sattem Sound, toller Fahrwerksabstimmung und einem Könner hinterm Volant. Roland nahm dann in Lauf zwei taktisch klug deutlich Tempo heraus , der als härtester Konkurrent gehandelte Porsche Cayman R Pilot Sebastian Dormann war ja satte fünf Sekunden zurück. Dormann fand im zweiten Lauf den richtigen Rhythmuswurde drei Sekunden schneller, als zweitplatziertem fehlten dann aber immer noch 5,22 auf Roland Wallrab. Schnell auch der Podestdritte, Lokalmatador Christopher Rink im Porsche 997 GT3 RS. Im ersten Lauf über drei Sekunden vor dem Cayman von Sebastian Dormann, die der Fahrer des MSC Mühlheim dann aber in Stint zwei durch einen Fahrfehler verlor – ach ja, der 997 RS war nur mit Sportreifen bestückt.
In der „moderat“ verbesserten Gruppe F 32 Starter, davon vier in der kleinen 1400ter Klasse. Ein Hütchen pro Lauf kostete Martin Lösch im G-Lader-Polo den Sieg, den ein prima aufgelegter Peter Magin im Polo 6N mit zwei fehlerfreien, fast identisch schnellen Läufen mit nach Walldorf nehmen konnte. Karl-Ernst Barthel und seinem Polo scheint es in Mainbullau nicht gepasst zu haben, als dritter um Welten hinter den beiden vor ihm platzierten zurück. Bei den 1600tern keine DM-Aktivisten am Start. Auf dem Podest drei VW Golf-Treter, Andreas Bödeker dritter, Detlef Rink zweiter und Florian Hildebrandt Sieger – allerdings mit lediglich 26 Hundertstel Vorsprung. 12 Starter in der F 2000, da fährt Robert Firsching in „einer anderen Welt“. Auf seinem 320 is sind 17-Zöller montiert, damit zelebrierte der Pilot vom DM-Team Scuderia Süd Slalomsport vom Allerfeinsten. 1.46 hoch und 1.47 tief ergaben 3.34.22, Roberts fünfter Klassensieg in dieser Saison.

Robert Firsching im BMW 320 is
Dahinter eine grosse Lücke, dann wurde es sehr, sehr eng. Lukas Restel im BMW in 3.39.88 zweiter, „Hubbi“ Sowart im Orth-BMW 320 is nur 12 Hundertstel zurück auf Rang drei. Weitere 74 Hundertstel zurück Golfpilot Alexander Wolk, dessen nicht ganz optimal gelungener erster Stint den Fronttriebler einen Podestplatz gekostet hat. Ralf Orth stellte den BMW, den er sich heuer mit „Hubbi“ teilt, auf Platz fünf. Die F-Überliter rückte aus, die Spannung stieg, grosse Frage: können die Allrad-Turbo-Spezialisten um den Gesamtsieg kämpfen ? Das Training sagte ja, aber nur in Bezug auf Jörg Kuhn, der im Hohenester Audi TT RS die magische 1.40 Schallmauer in 1.39.91 doch tatsächlich knackte. In den Wertungsläufen nahm Jörg dann aber deutlich Risiko heraus, 3.26.65 ergab den deutlichen Klassen-, und Gruppensieg. Thomas Weber kam im Mitsubishi Evo aus dem ersten Heat mit einem Pin zurück, der ihn schlussendlich auf Rang drei zurückwarf. Zwischen die beiden Turboallradler schob sich der jüngste im Feld, der 19jährige Kevin Böhnlein, der mit zwei 1.44er Zeiten im E46-BMW M3 flott mit der Spitze mithalten konnte – eine absolute Bereicherung in der DM-Szene. Zwei Pins in Lauf eins kostete Rainer Krug im E36 BMW M3 einen rechnerisch möglichen Sieg. Der Fahrer vom Racingteam Süd hatte im Training Reifen geschont um dann in den Rennstints voll anzugreifen – Hopp oder Top, Rainer hat jedenfalls im Sinne des Sports alles versucht aber verloren.

Kevin Böhnlein im 350 PS starken BMW M3 E46
35 Fahrer in der Gruppe H, die erste grosse Überraschung gleich bei den sieben 1300tern. Jens Müller war mit Lebensgefährtin Anja Milewski aus Siegen angereist, der FA-Vorsitzende ein heisser Sieganwärter im giftgrünen Polo: Doch ganz oben auf’s Podest fuhr der Homberger Christian Lang mit einem strassenzugelassenen, schlichten Polo. Eine tolle Linie vom Fahrer, der Polo liegt gut und geht gut, Sieg mit 1,59.Sekunden Vorsprung. Auf Platz zwei schob sich Eric Hener, der wie in Breisach seinen F-Polo in der H an den Start brachte und Jens Müller mit 48 Hundertstel hinter sich lassen konnte. Bei den 1600tern fehlten einige etablierte DM-Cracks, Guido Keller hatte sich mit Motorproblemen abgemeldet, auch der Allradcharade von Georg Plank nicht am Start. Bonndorfsieger Blazej Stosik gewann trotz eines Pins in Lauf zwei im Nissan Micra mit sequenziellem Getriebe, allerdings denkbar knapp, denn sein Mitstreiter auf dem roten Flitzer, Johannes Dambach blieb fehlerfrei und lag im Ziel gerade mal 69 Hundertstel zurück.

Blazej Stosik im Nisan Micra
„Nur“ 15 Starter in der Königsklasse bis 2000ccm, da allerdings jede Menge Action, unter den Top-sechs allein vier BMW‘s. Thorsten Bockstallers Kadett musste am Samstag mit Getriebeschaden abgestellt werden, daraufhin stellte Frank Sperrfechter dem Schwarzwälder seinen „Meisterkadett“ zur Verfügung. Unter tatkräftiger Mithilfe des Teams „pro Motorsport“ – das ist die Truppe um die Familie Orth – wurden nach jedem Lauf Räder in Rekordzeit am gelben Kadett gewechselt.“Big T“ agierte sehr vorsichtig, blieb fehlerfrei und wurde als 14 abgewunken. Frank Sperrfechter probierte ältere und neuere Slicks, zwischen 1.41.75 im Training und 1.41.50 als schnellstem Rennlauf lagen gerade mal 25 Hundertstel, zum gewinnen auf dem Mainbullau-Flugplatz zu wenig, Platz fünf. Auch Reinhard Nuber kam nicht optimal zurecht, im WTCC-BMW Platz sechs. Dahinter als siebter Sven Schill, der seit dem 8. Juli dieses Jahres Vater ist. Dessen kleine Tochter Alicia war mit Mama Carina Teuchert selbstverständlich schon als Zuschauer an der Piste. Frank Most im BMW erst im zweiten Heat zufrieden, da blieb die Uhr bei 1.40.67 stehen, Platz vier.

„Nordlicht“ Ralph Noelle im BMW 320 is
28 Hundertstel schneller, der drittplatzierte, ebenfalls ein BMW, vom ADAC Westfalen Sport Team, Ralph Noelle. Der hatte in letzter Zeit massive Probleme mit einer „lustlosen“Lenkung gehabt, der hat BMW-Guru Norbert Gapp „Beine gemacht“, Ralph zufrieden, auch wenn es für ganz vorne noch nicht gereicht hat. Die zwei an der Spitze im Training noch auf Augenhöhe, 1.37.62 legte Lars Heisel vor, Patrick Orth konterte in 1.37.76 – Wahnsinn ! AH’s und OH’s nach der ersten Zieldurchfahrt von Lars, 1.38.01, fehlerfrei, eine Augenweide, wie der Freisinger den weissen Böhm-Kadett laufen ließ – an der Hinterachse arbeitet nun eine geänderte Fahrwerksabstimmung, da zuckte nicht das geringste, eine Fahrt wie auf Schienen. Patrick wechselte wie in Breisach auf andere Räder, aber das hat in Mainbullau nicht gepasst, 1. 40.56, der Junior haderte mit den Gummis. In Stint zwei Lars Heisel erneut horrend schnell, eine 1.38.18, Klassen-, Gruppen-, und Gesamtsieg in 3.16.21. Patrick Orth knackte auch die 1.40 in 1.39.86, in der Gesamtzeit fehlten dem BMW-Piloten aber über vier Sekunden. Der Gewinner der H-Überliter durfte als dritter auf das Gesamtsiegerpodest, zusammen mit Lars Heisel und Patrick Orth. Fronttrieblerpilot Hans Martin Gass hatte im Training auch die magischen 1.40 mit seinem Audi A3 TFSI geknackt, in den Rennläufen dann fehlerfreie 1.40 und 1.41 die sich zu 3.22.42 addierten. Der deutliche Klassensieg vor Martin Schäfer, dem im BMW M3 „nur“ eine tiefe 1.42.02 gelang, dazu noch ein Hütchen, das aber ohne Bedeutung blieb. Werner Euringer, zweiter Fahrer im Audi A3 TFSI auf Podestplatz drei.

Der Audi A3 TFSI vom Duo Gass/Euringer
In der Süd-DM-Tabelle nun fünf Fahrer mit über 100 Punkten - an der Spitze Robert Firsching 110.4, zweiter Richard Raß 104.8, dritter Jörg Kuhn 104.2, vierter Marco Clos 101.6, fünfter Patrick Orth 100.4 Zähler. Die Süd-Fraktion trifft sich zum nächsten„Show-Down“ im August auf dem Flugplatz Mainz-Finthen – ich freue mich schon darauf.
Grüssle aus dem Schwabenländle
Wilfried Ruoff


Martin Schäfer im M3